07/2014: Wochenend-Trip nach Österreich zu den Krimmler Wasserfällen

Kindheitserinnerungen wieder aufleben lassen

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich als Kind mit meinen Eltern die Krimmler Wasserfälle besucht habe. Und da ich von diesem Ausflug immer wieder geschwärmt habe, wollte ich mit meinem Mann dieses Naturschauspiel endlich mal gemeinsam erleben. Also haben wir uns vor ein paar Wochen für einen kurzen Wochenend-Trip nach Österreich aufgemacht. Wir haben nach den letzten Wochen sogar ein durchgängig wunderschönes Wetter erwischt.

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Am Freitag um 14 Uhr ging es los. Stau und zähflüssigem Verkehr konnten wir auch über die Bundesstraßen nicht ganz umgehen. Um 16:30 Uhr haben wir einen Zwischenstopp am Erlebnis-Berg Oberaudorf Hocheck zum Sommerrodeln auf einer Gebirgsachterbahn eingelegt. Mit einem Lift fährt man bis zur Mitte des Berges hoch und flizt dann die rund 1.100 m bis zur Talstation wieder runter. Mein Mann und ich haben einen Doppelrodel genommen (der warscheinlich nur für Eltern mit Kind vorgesehen ist?). Die Fahrt ist wirklich ein Spaß. Nicht zuletzt wegen des 16 Meter hohen 360-Grad-Super-Kreisel, der als Highlight beworben wird. Ich war aber froh, dass man die Geschwindigkeit des Rodels über einen Bremshebel selbst beeinflussen konnte. Wobei sich mein Mann und ich nicht immer einig waren, wann und wie stark wir bremsen sollten… Nach der Fahrt hatte ich auf jeden Fall einen Muskelkater im Bauch, vor lauter Lachen  . „Galileo“ auf PRO 7  hat übrigens schon über die Sommerrodelbahn berichtet. Hier der Bericht. Auf der Homepage von Hocheck gibt es ebenfalls ein Video.

Gegen 18:30 Uhr sind wir dann an unserer Unterkunft für die nächsten zwei Tage, Schloss Mittersill, angekommen. Die Lage des 4-Sterne-Hotels, oben am Berg, über der Stadt Mittersill tronend, ist wirklich atemberaubend schön. Das äußere Erscheinungsbild des Schlosses ist bis heute erhalten. Rund herum ist ein hübscher Garten angelegt, der das mittelalterliche Ambiente des Schlosses passend unterstreicht. Durch einen Torbau gelangt man auf den Innenhof und man bekommt das Gefühl, eine Zeitreise zu machen. Im Inneren ist auch noch die von 1150 erhaltene Schlossmauer zu sehen, die ihr übriges zum urtümlichen und gemütlichen Eindruck tut. Nach einem freundlichen Empfang mit Sekt und Saftschorle haben wir uns in unserem Zimmer kurz frisch gemacht und den Tag bei einem leckeren Abendessen im Innenhof des Schlosses ausklingen lassen.

Samstag Morgen ging es frühzeitig zum Frühstück, wo uns ein großes Buffet mit allen möglichen frischen Sachen, was das Herz begehrt, erwartet hat. Es wurden sogar frische Waffeln angeboten, zu denen wir nicht nein sagen konnten.  Leckeres, gemütliches Frühstück auf der Terrasse mit Blick auf Mittersill und die Hohen Tauern. Die Temperaturen lassen erahnen, was für ein heißer Tag es wird. Was will man mehr? Gut gestärkt haben wir uns dann auf den Weg nach Krimml zu den Krimmler Wasserfällen gemacht.

Mit 380 Metern Fallhöhe über drei Stufen sind die Krimmler Wasserfälle die höchsten Europas und die fünfthöchsten der Welt. Den Ursprung bildet die Krimmler Ache am Ende des Krimmler Achentals, die nach sanften Almböden als tosender Gletscherbach die gewaltigen Stufen hinab zu stürzen. Vom Eingang aus ist man zu Fuß in circa 10 Minuten am untersten Wasserfall. Mit einer Stunde Gehzeit führt der Wasserfallweg weiter bis zum obersten Wasserfall. Nach einer kurzen Pause im Gasthaus Schönangerl sind wir noch weiter bis zur „Staubigen Reib“ auf 1.330 m und haben dann den Rückweg angetreten. Für Nachmittags hatten wir nämlich noch einen Besuch in Zell am See eingeplant. Zell am See ist ein wirklich nettes Städtchen, das sich mit einem Eis und einer kleinen Fahrt mit dem Tretboot perfekt genießen lässt. Zurück im Hotel haben wir noch die letzten Stunden vor dem Abendessen genutzt und sind in den Spa-Bereich gegangen. Mit verschiedenen Saunen, einer Infrarotkabine, einem beheiztem Außenpool und Liegewiese mit Blick auf die Kitzbüheler Alpen, Panorama Ruheraum, einem Fitnessraum sowie Räumen für Wellnessanwendungen ist alles Notwendige vorhanden. Das Abendessen haben wir am zweiten Tag im Glaspavillon eingenommen. Romantische Location und, wie schon am Vortag, hervorragendes Essen. Für uns eine Unterkunft, die wir jederzeit gerne weiterempfehlen. Man muss allerdings dazusagen, dass sich dieses Hotel das Ambiente auch bezahlen lässt! Wir hatten einen Hotelgutschein und mussten nur das Abendessen und die Getränke bezahlen. In diesem Preisrahmen sind zwei Nächte mit Halbpension tragbar. Andernfalls hätten wir uns vielleicht eine andere Übernachtungsmöglichkeit gesucht.

Am Sonntag haben wir nach dem Frühstück die Heimreise angetreten, auf der wir noch zwei Sehenswürdigkeiten eingeplant haben: Die Sigmund-Thun-Klamm im Ortsgebiet von Kaprun und das romantische, wenn auch touristische Örtchen Hallstatt. Der Weg über die Steganlagen durch die Klamm ist wunderschön. Die Kapruner Ache hat sich bis zu 32 m tief auf Ihrem 320 m langen Weg durch die Klamm eingeschnitten. An heißen Tagen wie diesen ist es in der Klamm schön kühl und durch die tosenden Fluten an manchen Stellen auch sehr erfrischend. Ein sehr empfehlenswerter Abstecher! Ebenso ans Herz legen können wir euch einen Besuch in Hallstatt, im inneren Salzkammergut in Oberösterreich. Die Kulisse der in den Berg hineingebauten Häuser, die sich dicht an dicht drängen und bis direkt an den Hallstätter See grenzen, teilweise sogar mit Pfählen in den See gebaut, ist wirklich malerisch. Wenn Hallstatt, das zum UNESCO-Welterbe gehört, als der schönste Seeort der Welt bezeichnet wird, kann ich das jetzt nachvollziehen. Natürlich trampeln sich die Touristen auf der Hauptstraße und am Marktplatz gegenseitig auf die Füße, aber ich finde es trotzdem sehr romantisch und idyllisch. Ein schönes Fleckchen Erde, dass sich die Chinesen in Boluo sogar kopiert haben!  Wenn Designerware und Handys nicht mehr ausreichen…

Gegen 17 Uhr sind wir dann weiter gefahren. Unsere Route über den Attersee hat uns dann allerdings ein Stau mit unbekannter Ursache kaputt gemacht. Abgesehen davon, dass rund um den Attersee Menschen- bzw. Automengen unterwegs waren, ging irgendwann, als wir zwei Drittel der Länge des Sees schon hinter uns hatten, plötzlich gar nichts mehr. Irgendwann haben wir dann entschieden, so wie auch viele andere, umzudrehen und an der anderen Seeseite entlang zu fahren. Zu dem Zeitpunkt kam dann wie aus dem Nichts ein so heftiges Unwetter auf, dass man die Hand vor Augen nicht mehr sehen konnte. Dem Navi vertrauend folgten wir einer Route, die wieder lustig in Serpentinen durch die Berge führte. Was ein Spaß bei Dunkelheit und von Regen überschwemmten Straßen… Irgendwann hatten wir es aber überstanden und sind im trockenen Deutschland und letztlich auch gut Zuhause angekommen.

Ich freu mich schon darauf, wenn wir wieder einmal einen Wochenendausflug zu solch schönen Fleckchen Erde unternehmen.

Servus, Baba, Pfiat euch,

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